Natürlich halten sich die Herausforderungen auf dem platten Land bikemäßig doch eher in Grenzen, unterschätzen sollte man hier aber nie den Wind. Am besten versucht man die Touren so zu planen, dass man gegen den Wind losfährt und mit dem Wind versucht nach Hause zu gelangen. Klappt natürlich auch nicht immer, ist aber ein ganz guter Ansatz.
Von unserem Häuschen in Greetsiel führt uns die erste Tour immer am Deich lang in Richtung Osten bis wir nach ca. 5 Kilometern den Leuchtturm von Pilsum erreichen. Auch Nicht-Ostfriesen ist dieser Leuchtturm vielleicht schon mal untergekommen. In einem der Otto-Walkes-Filme spielte dieses Leuchtfeuer eine Hauptrolle.
Jetzt geht es in südliche Richtung hinter dem Deich bis zum nächsten Leuchtfeuer, dem Leuchtturm von Campen, den wir nach ca. 10 weiteren Kilometeren stracks geradeaus und gegen den Wind erreichen. Die Windgeschwindigkeit hält sich zwar in Grenzen, ein Ostfriese wird vielleicht sogar von Windstille sprechen, trotzdem kann einem das stetige Blasen auf den Zeiger gehen.
Wir ändern deshalb die Richtung und fahren wieder ins Landesinnere, wo wir über die "weltbekannten" Ortschaften der Krummhörn wie Manslagt, Upleward und Grothusen wieder diesmal windunterstützt nach insgesamt ca. 40 Kilometern unseren Ausgangsort Greetsiel erreichen.
Die zweite Tour ging einfach in die entgegen gesetzte Richtung nach Norddeich. Über sehr gut beschilderte Radwege führt der Weg zunächst Richtung Norden. Ca. 5 Kilometer vor Norden gehts dann nach links bis man nach insgesamt 20 Kilometern Norddeich erreicht. Bis hierher alles nicht sonderlich spektakulär.
Auf die Idee nach Norddeich zu fahren kamen ausser uns an diesem 1. Mai noch ungefähr 20.000 andere mit allen möglich Vehikeln, weshalb an der Uferpromenade kaum noch ein Durchkommen war.
Nach 5 Minuten Staunen über die Menschenmassen, auch ein Hafenfest war noch angesetzt, machten wir uns schleunigst auf den Rückzug. Diesmal über die Deichstrecke und gegen einen dauernd lästig wehenden Gegenwind wieder zurück nach Greetsiel.
Kaum in Greetsiel angekommen und beim Italiener eingekehrt, schon öffnet der Himmel seine Schleusen.